Filmabend – Die StickerInnen und ihre Familiengeschichten

Zu einem unterhaltsamen Filmabend lud das Kulturforum Bregenzerwald am vergangenen Freitag ins KleinWien. Erstmals in Doren zu Gast empfing Obmann Christian Troy Interessierte aus dem Bregenzerwald und neben Filmemacher Robert König auch ehemalige Stickerkollegen, die aus ihrem Leben berichteten. Der Film sorgte in Lustenau bereits drei Mal für einen vollen Reichshofsaal. Dort schlug (und schlägt) das Herz der Stickereiindustrie – zu den besten Zeiten stand in beinahe jedem zweiten Haus dort eine Stickereimaschine! Ursprünglich aus dem Raum St. Gallen ins Vorarlberger Rheintal importiert, werden nunmehr seit 150 Jahren verschiedenste Stickereien industriell in Vorarlberg angefertigt. Heute sind in Vorarlberg 112 Unternehmen gemeldet, 73 davon – und hier handelt es sich immerhin um 65 % – haben ihren Firmensitz in Lustenau gemeldet.
Für herzhafte Lacher und ungläubiges Staunen sorgten im Anschluss die Anekdoten von Kurt Gächter und Josef Blaser, beide selbst über Jahrzehnte als Sticker und Händler in Nigeria tätig: Geschichten über Koffer voller Geld, Korruption in Nigeria, Schmuggeltalent, Schmiergelder und das darüber, wie verschiedenste Krisen gemeistert wurden.
Maria Schwendinger ließ die Zeiten der Heimarbeit im Bregenzerwald wieder aufleben, an die sich auch Christine Lingenhel gut erinnert: im Haus Kaltschmieden 20 war die älteste Stickerei des Dorfes untergebracht. Eine historische Pariser Stickmaschine, edle Stoffe und Original-Musterrollen aus ihrem Privatbesitz veranschaulichten das besondere Handwerk und sorgten für angeregte Unterhaltungen.
Ein rundum gelungener Abend!

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